Reitanlage Roseck &
PSV Roseck Unterjesingen e.V.

Mitgliederversammlung 2022 unter freiem Himmel

Die diesjährige Mitgliederversammlung fand am 8. Juli statt und war – wie schon im letzten Jahr – anders als in den fast 20 Jahren des Vereinsbestehens. Denn auch dieses Jahr mussten wir wieder einen Rahmen für unsere Mitgliederversammlung finden, der zur aktuellen Corona-Situation passte. Da der Kreis an teilnehmenden Vereinsmitgliedern diesmal außergewöhnlich klein war und wir Glück mit dem Wetter hatten, nutzten wir spontan diese Gelegenheit und verlegten die Versammlung nach draußen.

Bei gemütlicher Sommerabendstimmung fanden sich die Teilnehmenden auf der Reitanlage vor dem Stüble ein. Alle lauschten zunächst gebannt dem Rückblick auf die vergangenen Monate, vorgetragen von Doris, unserer ersten Vorsitzenden. Es folgte der Bericht über die Jugendarbeit von unserer Jugendwartin Janina und dem Ausblick, nochmals von Doris. Natürlich durften die offiziellen Tagesordnungspunkte nicht fehlen: Kassenbericht, Bericht der Kassenprüferinnen und Entlastung des Vorstands.

Ein kleines Buffet mit Limonade und Fingerfood sorgte während und nach der Versammlung für das leibliche Wohl und auch dafür, dass viele im Anschluss noch für einen Plausch zusammenstanden. So haben wir die ungewöhnliche Situation dieses Jahr gut ausgenutzt. Aber natürlich hoffen wir fürs nächste Mal wieder auf mehr Teilnehmende und dass wir dann vielleicht wieder auf pandemiebedingte Einschränkungen verzichten können. Daumen drücken!

Vierter Pferdesonntag: Frühjahr – Sonne – Koppelzeit

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Beim zweiten Anlauf für dieses Thema hätten wir uns kein passenderes Wetter wünschen können: Bei traumhaftem Sonnenschein mit leichtem Wind bei sommerlichen Temperaturen wunderten sich unsere Pferde über eine mehr als 20-köpfige Gruppe von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich am Nachmittag des 15. Mai 2022 auf den Koppeln versammelte. 

Zum Kennenlernen und Warmwerden bildeten wir zunächst zwei Teams. Jedes Team hatte zwei Matten und jedes Teammitglied musste darauf von der einen Koppel, ohne das Gras zu berühren, auf die andere Koppel gelangen. Dort angekommen machten wir es uns auf der Blumenwiese gemütlich und gingen Stück für Stück nur mithilfe einiger Plakate die verschiedensten Aspekte zum Thema Koppel durch: von A wie „Anweiden“ über B wie „Bodenverhältnisse“ über F wie „Fliegenschutz“, G wie „Giftpflanzen“ und H wie „Herdenstruktur“ hin zu I wie „Insekten“, S wie „Stromkreislauf“ und W wie „Weidezeit“ bis hin zu Z wie „Zaunarten“; um nur ein paar Stichworte zu nennen. Wir sprachen auch über Risiken beim Weidegang: Fruktangehalte im Gras und dessen mögliche gesundheitliche Folgen wie Koliken und Hufrehe, wie wir damit umgehen können; Giftpflanzen auf der Koppel; Störenfriede wie Mücken, Bremsen, Zecken; und darüber, wie wir Koppelgruppen zusammen stellen und worauf wir dabei achten, damit jedes Pferd die Zeit auf der Koppel entspannt genießen kann; und und und … Es hat uns sehr gefreut, dass alle so viele Fragen hatten und sich so intensiv damit auseinander gesetzt haben! Schließlich nahmen wir direkt die Pferde mit von der Koppel in den Stall und bemerkten dabei, warum es so wichtig ist, dass immer Erfahrene dabei sind; denn mit Pferd in der einen Hand und Koppelbändern in der anderen ist es gar nicht so einfach…

Wir erfrischten und stärkten uns dann mit Apfelschorle und selbstgebackenem Kuchen. Danach ging es nochmal weiter mit Theorie, noch immer gab es viele Fragen: Es ging noch um verschiedene Endoparasiten (Würmer), das Management des Entwurmens; es gab dann sogar noch die ersten Fragen, die auf unseren nächsten Pferdesonntag verweisen: Warum ist das Hufe-Auskratzen so wichtig? Wenn der Mist aus den Hufen draußen ist, können Hufstrahl und Hufsohle auf den trockenen Wiesen trocknen, was Strahlfäule vorbeugt… Nebenbei halten wir so die Wege sauber.

Als dann schließlich wirklich alle genug vom Reden hatten, machten ein paar noch ein paar Wasserspiele, während die anderen für unsere Pferde bunte Stricke flochten, damit wir die Pferde weiterhin sicher auf die Koppel führen können. Die bunten Stricke sind wie fröhliche bunte Tupfen im Stall und erfreuen uns seither jeden Tag.

Insgesamt sind wir glücklich darüber, wie viele Vereinskinder und -jugendliche sowohl von den Reiterinnen und Reitern als auch aus den verschiedenen Voltigruppen gekommen sind!

Beim nächsten Pferdesonntag freuen wir uns auf einen gemeinsamen Pferdepflege-Nachmittag! Weitere Informationen erhaltet ihr im Stall.

 

Einsteiger-Longier-Lehrgang

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Am vorletzten Tag der Osterferien trafen sich bei schönstem Frühlingswetter elf Jugendliche und junge Erwachsene um neun Uhr vor dem Stall. Die große Motivation und Vorfreude aller war bereits bei der Begrüßung spürbar. Während manche Außenstehende sich vielleicht fragen, was man denn zwei ganze Tage lang über das Longieren lernen kann, weil es doch nicht so schwer sein kann „ein Pferd im Kreis um sich herumlaufen zu lassen“, war allen Teilnehmenden klar, dass dem nicht so sein kann. Einstimmig wünschten sich alle, die Grundlagen des Longierens zu lernen. Manche hatten bereits das ein oder andere Mal Longe und Peitsche in der Hand und sollten eben das Pferd „ein bisschen bewegen“ oder „ablongieren“. Doch wie sie das genau tun sollten, worauf es zu achten gilt, wie mit der langen Longe und Peitsche umzugehen ist, wussten sie dabei nicht.

Wir starteten mit den theoretischen Grundlagen zur Ausrüstung und zur Handhabung von Longe und Peitsche: Welche Ausrüstung benötige ich, welche Hilfszügel kann ich einsetzen, was sind die Vor- und Nachteile bestimmter Ausbinder und Longen gegenüber anderen? Als nächstes begrüßten alle ihren Pflegepferde, um die sich jeder an den beiden Tagen ausgiebig kümmern durfte. Dann übten wir das korrekte Aufrollen der Longe sowie das korrekte Aufräumen der Peitsche mit Schlag, bis unsere Routiniers Cyrano und Doris, ehemals Voltigier-Europameister mit dem Doppel Thessy und Torben, nach einer Schrittrunde zum Aufwärmen in der Sonne in die Halle kamen und dann die grundlegendsten Handgriffe und Kommandos demonstrierten. Gespannt schauten alle zu und versuchten sich alles einzuprägen, um es später dann selbst umsetzen zu können.

Danach ging es dann an die praktische Umsetzung des bisher Gehörten und Gesehenen. Immer zu zweit oder zu dritt waren die Teilnehmenden für ein Pferd eingeteilt, das sie nacheinander etwa eine halbe Stunde longierten. Doris und Janina waren jeweils auf einem Zirkel dabei und gaben ganz direkt Hinweise und Tipps, was die Longenführerin oder der Longenführer bei dem Pferd in welchem Moment aus welchem Grund wie machen konnten. Wer gerade nicht longierte, schaute besonders am ersten Tag bei den anderen zu. So konnten sie sich die Handgriffe von außen ansehen, die Hinweise abschauen und beobachten, wie sich die verschiedenen Pferde unterschiedlich an der Longe verhalten und welche Möglichkeiten der Longenführer hat, darauf einzugehen. Außerdem war Zeit, ohne Pferd den korrekten Handwechsel beim Longieren zu üben. Für die Spaziergänger mag das lustig ausgesehen haben: Wir übten das in der Sonne auf dem Hof, indem die einen sich als Pferd zur Verfügung stellten, während die anderen die Longe hielten, aufrollten, teils alles noch einmal wiederholen mussten…. bis es endlich klappte, ohne dass die Longe „Korkenzieher“ bekam. Den ganzen Tag über kümmerte sich jeder, wenn er gerade Zeit hatte, auch um sein Pflegepferd, putzte ausgiebig das restliche Winterfell heraus und ließ es an der Hand grasen.

 

 

Mittags machten wir gemeinsam Pause und stärkten uns bei Spaghetti mit Pesto und Salat. Zum Nachtisch gab es Muffins. Wie schön war es, endlich mal wieder in solch einer großen Runde zusammen in der Sonne zu Mittag zu essen! Danach ging es dann weiter wie vormittags… 

 

 

Etwas müde, aber sichtlich zufrieden ging am Nachmittag der erste Lehrgangstag zu Ende und alle waren sich einig, bereits viel gelernt zu haben. Besonders gut fanden alle die theoretische Einführung und Demonstration der Grundlagen des Longierens sowie die „Trockenübungen“, bevor dann jede und jeder das Longieren selbst in die Hand nahm. Alle schätzten beim Longieren sehr das unmittelbare und individuelle Feedback und freuten sich für die zwei Tage ein Pflegepferd zu haben.

Am zweiten Tag ging es mit mindestens der gleichen Motivation wieder um neun Uhr los. Diesmal starteten wir damit, in welchen Bereichen und mit welchen Zielen das Longieren eingesetzt wird und wie wir uns bei der Arbeit des Pferdes an der Longe an der Ausbildungsskala orientieren können, um das Pferd nicht „einfach nur zu bewegen“, sondern auch zu gymnastizieren. Im weiteren Tagesverlauf ging es ähnlich weiter wie am Tag zuvor, doch bereits nach nur dieser einen Longiereinheit am ersten Tag konnten dann alle schon beginnen, ihr Augenmerk auch auf Takt, Losgelassenheit und Anlehnung zu richten und daran zu arbeiten, diese Aspekte gegebenenfalls zu verbessern.

 

 

Wir hatten wie am ersten Tag sonniges, wenn auch etwas kühleres, Frühlingswetter und konnten Theorie und Mittagessen sowie die Trockenübungen und das Pflegen der Pferde wieder gut ins Freien legen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen – diesmal Kartoffelspalten mit Kräuterquark – und den letzten Longiereinheiten führten alle noch ein Pferd an der Hand auf der „Dreiecksbahn“ vor. Dabei lernten wie zugleich die Grundlagen des korrekten Führens des Pferdes.

 

 

Wir freuen uns sehr, dass es allen so gut gefallen hat. Wir sind begeistert davon, mit wie viel Interesse alle dem Kurs gefolgt sind, wie intensiv sie die Theorie angehört, den anderen zugeschaut und sich auf die Arbeit mit ihrem Pferd eingelassen haben. Sichtbar waren die Fortschritte aller bereits am zweiten Tag! Wir freuen uns darüber, wie losgelassen die Pferde sich am zweiten Tag an der Longe zeigten und wie gut alle wirklich zum Arbeiten mit den Pferden kamen, indem sie z.B. viele Übergänge und Handwechsel und Lektionen wie das Zirkelverkleinern und -vergrößern einsetzten und den Einsatz der Ausbinder überprüften. Einen schöneren ersten Lehrgang nach der Corona-Pause hätten wir uns nicht wünschen können.

Dritter Pferdesonntag: Führen und Sitzlonge

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Endlich, nach 3 Monaten Pause aufgrund der so hohen Corona-Zahlen, wollten wir am ersten Sonntag im April wieder die Pferdesonntage aufnehmen. Verwöhnt von der Frühlingssonne war unser geplantes Thema eigentlich „Frühjahr – Sonne – Koppelzeit“.

Doch das Wetter schlug pünktlich zum 1. April um und so stellten wir unser Programm um: statt auf den matschigen Koppeln im (Schnee-)Regen zu stehen, putzten wir im trockenen, sonntäglich ruhigen Stall sehr ausgiebig Roddel, Cormet, Bruno, Stella und Primus und gingen dann zusammen mit ihnen in die Halle. Dort beschäftigten wir uns mit den Grundlagen des korrekten Führens, übten das Halten, Anlaufen, Rückwärtsrichten, Traben. Am Ende stellten alle einwandfrei ihr Pferd auf der Dreiecksbahn vor! Die Pferde waren voller Eifer und mit viel Konzentration dabei. 

Nach dem Versorgen der Pferde stärkten wir uns bei sehr leckerem selbstgemachtem Punsch und Gebäck aus dem Jugendteam im Stüble und wärmten uns in fröhlicher Runde auf. Munter ging es dann noch einmal in die Halle; diesmal mit Primus. Bereits beim 1. Pferdesonntag im November kam die Frage nach Sitzlonge auf; dies griffen wir sehr gerne auf. Alle durften 10 Minuten in allen drei Gangarten an der Longe auf Primus an ihrem Sitz und ihrer Balance feilen. Er machte das souverän und eifrig mit. Alle hatten sehr viel Freude dabei und jede und jeder konnte ein persönliches Erfolgserlebnis beim Absitzen mitnehmen.

Schon waren die drei Stunden um und trotz des ungemütlichen Wetters hatten wir eine schöne Zeit miteinander und mit unseren tollen Pferden! Es freut uns sehr, dass es allen auch in der kleinen Gruppe Spaß gemacht hat: „Das war doch super, so hatte jeder sein eigenes Pferd!“

Wir freuen uns nun schon auf den nächsten Pferdesonntag im Mai – und hoffen auf das passende Wetter für das Koppelthema und auf viele Jugendliche und Kinder, die gerne einen fröhlichen Sonntagnachmittag mit Pferden und rund ums Pferd in lustiger Runde verbringen möchten!

Zweiter Pferdesonntag: Hallen-Action

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Nach dem guten Start der Pferdesonntage am ersten Novembersonntag stand am 2. Advent der 2. Pferdesonntag an. Wir trotzten den steigenden Coronazahlen und schusterten uns ein sicheres Alternativprogramm zusammen: Spaß und Fitness mit und ohne Pferd in der Reithalle, die aufgrund ihrer sehr guten Durchlüftung unter Frischluft-Veranstaltung fällt. Getestet und zum Großteil sogar bereits geimpft versammelten sich rund 15 Kinder, Jugendliche und einige aus dem Jugendteam um 14 Uhr in der Reithalle. Bevor es uns kalt wurde, starteten wir gleich mit einem Kennenlernspiel – und stellten erfreut fest, dass wir eine ganz bunt gemischte Gruppe sind: Jungs und Mädchen vom Grundschul- bis ins junge Erwachsenenalter, Voltis und Reiter*innen, mit ganz verschiedenen weiteren Hobbies (von Ballsportarten über Turnen, Musikinstrumente spielen bis hin zu verschiedenen Kampfsportarten) und unterschiedlichen Haustieren von Schnecken und Fischen über Hund und Katze bis hin zum eigenen Pferd. 

Weiter ging es dann mit Gerätebrennball. Schließlich sollte der 2. Pferdesonntag neben ganz viel Spaß und gegenseitigem Kennenlernen auch etwas für unsere Reiterfitness bringen. In zwei Teams meisterten wir einen Parcours, der von allem etwas abverlangte: Kraft, Koordination, Schnelligkeit und Balance. Es galt, Cavalettis mal hüpfend mal balancierend zu überqueren, ein Fasspferd zu überwinden, einen Tunnel zu durchkriechen und einen Slalom mitzunehmen; es waren also Springen, Dressur und Volti im Parcours abgebildet… Nach dem zweiten Durchlauf zeigte sich: zwei gleichstarke Teams hatten alles gegeben – Gleichstand!

Nach einer Stärkung mit Punsch und Kuchen und Muffins vom Jugendteam im Freien vor der Halle – der Schneeschauer war zum Glück gerade vorbei und sogar die Sonne zeigte sich – ging es mit Stella und Cormet mit einem „Reiterspiel“ weiter. In zwei neuen Teams ging es diesmal im Staffellauf gegeneinander durch einen Hütchenslalom, einen Ball auf dem Löffel balancierend durch ein Stangen-L und schließlich über ein Cavaletti möglichst schnell ins Ziel, um dort das Pferd an das nächste Paar aus dem Team zu übergeben. Immer einer führte das Teampferd und einer saß auf dem Volti-Pad mit Volti-Gurt. Es war ein Riesen-Spaß!! Alle waren begeistert dabei und feuerten ihr Pferd und die jeweiligen Reiterinnen und Reiter und Führerinnen und Führer an; die beiden Pferde schien regelrecht der Ehrgeiz zu packen und sie trabten bereitwillig mit. Nach drei Durchläufen durften die beiden Pferde mit viel Lob zurück in ihre Boxen. Eine tolle Leistung der beiden Pferde, die ihre Aufgabe so bravourös meisterten, als würden sie das jede Woche tun!! Für uns war es eine gute Übung, das Führen zu üben bzw. den Sitz auf dem Pferd zu stabilisieren.

Doch damit war der Pferdesonntag noch immer nicht zu Ende: Nach einer Runde Faul-Ei (eine Teilnehmerin: „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich als Kind dabei auch so schnaufen musste!“) kam Roddel mit Volti-Ausrüstung in die Halle und wir spielten noch eine Runde Ball „mit“ ihm: immer einer durfte auf seinem Rücken sitzen und von dort aus den Ball nach außen und innen zu den Mitspielerinnen und Mitspielern werfen. Auch Roddel zeigte sich von seiner allerbesten Seite und zeigte sich völlig unbeeindruckt von den vielen Kindern und Jugendlichen um ihn herum und vom Ball, der um ihn herum flog und hüpfte.

Fazit des Tages: „Alles super!“ Dem können wir aus dem Jugendteam nichts hinzufügen, außer: Schön, dass so viele da waren!

Wir freuen uns bereits auf den nächsten Pferdesonntag, voraussichtlich am ersten Februarsonntag. Das Thema geben wir in der Einladung bekannt, wir warten erst einmal noch ab, was der Winter bis dahin so bringt.