
Sommerferien, Sonne, Pferde, und andere ebenso Pferdebegeisterte – Was braucht man mehr? Drei Tage lang war auf Roseck einiges los: 16 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 16 Jahren verbrachten mit uns drei ausgelassene und sehr intensive Tage im August mit unseren wunderbaren Pferden. Immer zu zweit hatten alle ein Pflegepferd, um dessen Wohl sie sich kümmern durften. Das gemeinsame ausgiebige Putzen und Pflegen jedes Pferdes stand im Mittelpunkt der drei Tage. Es war sehr schön zu erleben, wie sich über diese Zeit schon eine Beziehung zwischen jedem Kind und seinem Pflegepferd aufbaute. Am Ende wusste jeder schon eine ganze Menge über „sein“ Pferd, seine Vorlieben beim Putzen, wo es besonders gerne gekrault werden wollte und wie es sich in bestimmten Momenten verhält. Am letzten Tag schmückten wir die Pferde noch ganz individuell: der Rappe Cyrano bekam kleine gelbe Hahnenfußblüten in den Schweif geflochten, der Isabell Roddel erhielt große pink leuchtende Rosen in die Mähne, der Fuchs Bruno wurde mit Holunderblüten geschmückt… So glänzte jedes Pflegepferd am Ende der drei Tage und sah mit seinem Schmuck ganz besonders hübsch aus.
Neben der Pferdepflege gab es noch viel mehr zu lernen: Am ersten und dritten Tag wurde voltigiert. Jede und jeder wuchs über sich hinaus und traute sich auf Primus oder Roddel etwas, was sie oder er zuvor selbst nicht von sich erwartet hätte. So trauten sich viele freihändig auf dem galoppierenden Pferd zu sitzen und im Schritt gelang einigen schon das freie Stehen! Am zweiten Tag machten wir einen schönen langen Spazierritt durch den bei dem sonnigen und heißen Wetter sehr angenehm schattigen Wald. Außerdem übten wir zusammen das korrekte Führen der Pferde. Allen gelang es, mit einem Pferd an der Hand einen Parcours aus Slalom, Stangen-L und über eine Hindernisstange zu durchqueren. Das ist mit einem doch so viel größeren Pferd als man selbst gar nicht so einfach. Und es macht darum umso stolzer, wenn man es geschafft hat.
In den Pausen für unsere Pferde hatten wir miteinander viel Spaß beim Spielen und Basteln! So spielten wir in der Reithalle Gerätebrennball und „Schlaues Pferd“. Wir bastelten Bilderrahmen aus Stöckchen und anderen Naturmaterialien für ein Foto mit dem jeweiligen Pflegepferd. Einige flochten Führstricke und andere banden Pferdchen aus Heu.
Die Pferdeferientage vergingen wie im Flug und die Rückmeldung aller lautete: „Alles war schön!“. Eine offene Frage blieb nur: „Warum sind es denn nur drei Tage?“ So verabschiedeten sich alle mit vielen schönen Erlebnissen und nahmen die gebastelten Werke als Erinnerungen mit nach Hause.

Der fünfte Pferdesonntag stand unter dem Motto „Pferdepflege“! Bei bestem Sommerwetter fanden am ersten Juli-Sonntag knapp 15 Kinder und Jugendliche, darunter Reiterinnen und Reiter und Voltis bunt gemischt von sechs bis sechszehn Jahren, auf dem Hof zusammen. Zunächst tauschten wir uns darüber aus, warum wir die Pferde überhaupt putzen, was wir dazu benötigen, worauf wir besonders achten sollten… Denn obwohl das Putzen immer dazu gehört, kann man auch zu diesem Thema immer noch etwas Neues lernen.
Anschließend legten alle fröhlich und motiviert los, allein oder zu zweit „ihr“ Pferd zu putzen. Erst einmal ganz gründlich mit Striegel, Kardätsche und Wurzelbürste; manche Pferde standen bald auf einem richtigen Teppich aus Haaren… Danach wurden sogar noch die Schweife gewaschen und Verlesen und die Hufe geschrubbt und eingefettet. Das war bei den heißen Temperaturen richtig angenehm. Manchen Pferden haben wir darum auch noch die Beine abgeschwammt oder sie sogar am ganzen Körper geschrubbt. Es hat richtig Spaß gemacht, die Pferde so richtig zum Glänzen zu bringen – und das haben sie nach einer guten dreiviertel Stunde wirklich!
Zur Stärkung gab es Muffins, Eis und Melone und wir sprachen darüber, welche unserer Pferde welche Pferdefarbe haben, wie ihre Abzeichen an Kopf und Beinen heißen und welches Brandzeichen sie haben. Den Pferdesonntag beendeten wir mit einem nassen Wasserspiel. 😊
Wir hatten wieder einen wirklich ausgelassenen und zugleich lehrreichen gemeinsamen Nachmittag, bei dem wir quasi nebenbei eines der Themen aus dem Pferdeführerschein Umgang durchgesprochen haben.
Nun gehen wir erst einmal in die Sommerpause und im Herbst geht es dann mit den nächsten Jugendaktionen weiter.

Die diesjährige Mitgliederversammlung fand am 8. Juli statt und war – wie schon im letzten Jahr – anders als in den fast 20 Jahren des Vereinsbestehens. Denn auch dieses Jahr mussten wir wieder einen Rahmen für unsere Mitgliederversammlung finden, der zur aktuellen Corona-Situation passte. Da der Kreis an teilnehmenden Vereinsmitgliedern diesmal außergewöhnlich klein war und wir Glück mit dem Wetter hatten, nutzten wir spontan diese Gelegenheit und verlegten die Versammlung nach draußen.
Bei gemütlicher Sommerabendstimmung fanden sich die Teilnehmenden auf der Reitanlage vor dem Stüble ein. Alle lauschten zunächst gebannt dem Rückblick auf die vergangenen Monate, vorgetragen von Doris, unserer ersten Vorsitzenden. Es folgte der Bericht über die Jugendarbeit von unserer Jugendwartin Janina und dem Ausblick, nochmals von Doris. Natürlich durften die offiziellen Tagesordnungspunkte nicht fehlen: Kassenbericht, Bericht der Kassenprüferinnen und Entlastung des Vorstands.
Ein kleines Buffet mit Limonade und Fingerfood sorgte während und nach der Versammlung für das leibliche Wohl und auch dafür, dass viele im Anschluss noch für einen Plausch zusammenstanden. So haben wir die ungewöhnliche Situation dieses Jahr gut ausgenutzt. Aber natürlich hoffen wir fürs nächste Mal wieder auf mehr Teilnehmende und dass wir dann vielleicht wieder auf pandemiebedingte Einschränkungen verzichten können. Daumen drücken!

Beim zweiten Anlauf für dieses Thema hätten wir uns kein passenderes Wetter wünschen können: Bei traumhaftem Sonnenschein mit leichtem Wind bei sommerlichen Temperaturen wunderten sich unsere Pferde über eine mehr als 20-köpfige Gruppe von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich am Nachmittag des 15. Mai 2022 auf den Koppeln versammelte.
Zum Kennenlernen und Warmwerden bildeten wir zunächst zwei Teams. Jedes Team hatte zwei Matten und jedes Teammitglied musste darauf von der einen Koppel, ohne das Gras zu berühren, auf die andere Koppel gelangen. Dort angekommen machten wir es uns auf der Blumenwiese gemütlich und gingen Stück für Stück nur mithilfe einiger Plakate die verschiedensten Aspekte zum Thema Koppel durch: von A wie „Anweiden“ über B wie „Bodenverhältnisse“ über F wie „Fliegenschutz“, G wie „Giftpflanzen“ und H wie „Herdenstruktur“ hin zu I wie „Insekten“, S wie „Stromkreislauf“ und W wie „Weidezeit“ bis hin zu Z wie „Zaunarten“; um nur ein paar Stichworte zu nennen. Wir sprachen auch über Risiken beim Weidegang: Fruktangehalte im Gras und dessen mögliche gesundheitliche Folgen wie Koliken und Hufrehe, wie wir damit umgehen können; Giftpflanzen auf der Koppel; Störenfriede wie Mücken, Bremsen, Zecken; und darüber, wie wir Koppelgruppen zusammen stellen und worauf wir dabei achten, damit jedes Pferd die Zeit auf der Koppel entspannt genießen kann; und und und … Es hat uns sehr gefreut, dass alle so viele Fragen hatten und sich so intensiv damit auseinander gesetzt haben! Schließlich nahmen wir direkt die Pferde mit von der Koppel in den Stall und bemerkten dabei, warum es so wichtig ist, dass immer Erfahrene dabei sind; denn mit Pferd in der einen Hand und Koppelbändern in der anderen ist es gar nicht so einfach…
Wir erfrischten und stärkten uns dann mit Apfelschorle und selbstgebackenem Kuchen. Danach ging es nochmal weiter mit Theorie, noch immer gab es viele Fragen: Es ging noch um verschiedene Endoparasiten (Würmer), das Management des Entwurmens; es gab dann sogar noch die ersten Fragen, die auf unseren nächsten Pferdesonntag verweisen: Warum ist das Hufe-Auskratzen so wichtig? Wenn der Mist aus den Hufen draußen ist, können Hufstrahl und Hufsohle auf den trockenen Wiesen trocknen, was Strahlfäule vorbeugt… Nebenbei halten wir so die Wege sauber.
Als dann schließlich wirklich alle genug vom Reden hatten, machten ein paar noch ein paar Wasserspiele, während die anderen für unsere Pferde bunte Stricke flochten, damit wir die Pferde weiterhin sicher auf die Koppel führen können. Die bunten Stricke sind wie fröhliche bunte Tupfen im Stall und erfreuen uns seither jeden Tag.
Insgesamt sind wir glücklich darüber, wie viele Vereinskinder und -jugendliche sowohl von den Reiterinnen und Reitern als auch aus den verschiedenen Voltigruppen gekommen sind!
Beim nächsten Pferdesonntag freuen wir uns auf einen gemeinsamen Pferdepflege-Nachmittag! Weitere Informationen erhaltet ihr im Stall.

Am vorletzten Tag der Osterferien trafen sich bei schönstem Frühlingswetter elf Jugendliche und junge Erwachsene um neun Uhr vor dem Stall. Die große Motivation und Vorfreude aller war bereits bei der Begrüßung spürbar. Während manche Außenstehende sich vielleicht fragen, was man denn zwei ganze Tage lang über das Longieren lernen kann, weil es doch nicht so schwer sein kann „ein Pferd im Kreis um sich herumlaufen zu lassen“, war allen Teilnehmenden klar, dass dem nicht so sein kann. Einstimmig wünschten sich alle, die Grundlagen des Longierens zu lernen. Manche hatten bereits das ein oder andere Mal Longe und Peitsche in der Hand und sollten eben das Pferd „ein bisschen bewegen“ oder „ablongieren“. Doch wie sie das genau tun sollten, worauf es zu achten gilt, wie mit der langen Longe und Peitsche umzugehen ist, wussten sie dabei nicht.
Wir starteten mit den theoretischen Grundlagen zur Ausrüstung und zur Handhabung von Longe und Peitsche: Welche Ausrüstung benötige ich, welche Hilfszügel kann ich einsetzen, was sind die Vor- und Nachteile bestimmter Ausbinder und Longen gegenüber anderen? Als nächstes begrüßten alle ihren Pflegepferde, um die sich jeder an den beiden Tagen ausgiebig kümmern durfte. Dann übten wir das korrekte Aufrollen der Longe sowie das korrekte Aufräumen der Peitsche mit Schlag, bis unsere Routiniers Cyrano und Doris, ehemals Voltigier-Europameister mit dem Doppel Thessy und Torben, nach einer Schrittrunde zum Aufwärmen in der Sonne in die Halle kamen und dann die grundlegendsten Handgriffe und Kommandos demonstrierten. Gespannt schauten alle zu und versuchten sich alles einzuprägen, um es später dann selbst umsetzen zu können.
Danach ging es dann an die praktische Umsetzung des bisher Gehörten und Gesehenen. Immer zu zweit oder zu dritt waren die Teilnehmenden für ein Pferd eingeteilt, das sie nacheinander etwa eine halbe Stunde longierten. Doris und Janina waren jeweils auf einem Zirkel dabei und gaben ganz direkt Hinweise und Tipps, was die Longenführerin oder der Longenführer bei dem Pferd in welchem Moment aus welchem Grund wie machen konnten. Wer gerade nicht longierte, schaute besonders am ersten Tag bei den anderen zu. So konnten sie sich die Handgriffe von außen ansehen, die Hinweise abschauen und beobachten, wie sich die verschiedenen Pferde unterschiedlich an der Longe verhalten und welche Möglichkeiten der Longenführer hat, darauf einzugehen. Außerdem war Zeit, ohne Pferd den korrekten Handwechsel beim Longieren zu üben. Für die Spaziergänger mag das lustig ausgesehen haben: Wir übten das in der Sonne auf dem Hof, indem die einen sich als Pferd zur Verfügung stellten, während die anderen die Longe hielten, aufrollten, teils alles noch einmal wiederholen mussten…. bis es endlich klappte, ohne dass die Longe „Korkenzieher“ bekam. Den ganzen Tag über kümmerte sich jeder, wenn er gerade Zeit hatte, auch um sein Pflegepferd, putzte ausgiebig das restliche Winterfell heraus und ließ es an der Hand grasen.
Mittags machten wir gemeinsam Pause und stärkten uns bei Spaghetti mit Pesto und Salat. Zum Nachtisch gab es Muffins. Wie schön war es, endlich mal wieder in solch einer großen Runde zusammen in der Sonne zu Mittag zu essen! Danach ging es dann weiter wie vormittags…
Etwas müde, aber sichtlich zufrieden ging am Nachmittag der erste Lehrgangstag zu Ende und alle waren sich einig, bereits viel gelernt zu haben. Besonders gut fanden alle die theoretische Einführung und Demonstration der Grundlagen des Longierens sowie die „Trockenübungen“, bevor dann jede und jeder das Longieren selbst in die Hand nahm. Alle schätzten beim Longieren sehr das unmittelbare und individuelle Feedback und freuten sich für die zwei Tage ein Pflegepferd zu haben.
Am zweiten Tag ging es mit mindestens der gleichen Motivation wieder um neun Uhr los. Diesmal starteten wir damit, in welchen Bereichen und mit welchen Zielen das Longieren eingesetzt wird und wie wir uns bei der Arbeit des Pferdes an der Longe an der Ausbildungsskala orientieren können, um das Pferd nicht „einfach nur zu bewegen“, sondern auch zu gymnastizieren. Im weiteren Tagesverlauf ging es ähnlich weiter wie am Tag zuvor, doch bereits nach nur dieser einen Longiereinheit am ersten Tag konnten dann alle schon beginnen, ihr Augenmerk auch auf Takt, Losgelassenheit und Anlehnung zu richten und daran zu arbeiten, diese Aspekte gegebenenfalls zu verbessern.
Wir hatten wie am ersten Tag sonniges, wenn auch etwas kühleres, Frühlingswetter und konnten Theorie und Mittagessen sowie die Trockenübungen und das Pflegen der Pferde wieder gut ins Freien legen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen – diesmal Kartoffelspalten mit Kräuterquark – und den letzten Longiereinheiten führten alle noch ein Pferd an der Hand auf der „Dreiecksbahn“ vor. Dabei lernten wie zugleich die Grundlagen des korrekten Führens des Pferdes.
Wir freuen uns sehr, dass es allen so gut gefallen hat. Wir sind begeistert davon, mit wie viel Interesse alle dem Kurs gefolgt sind, wie intensiv sie die Theorie angehört, den anderen zugeschaut und sich auf die Arbeit mit ihrem Pferd eingelassen haben. Sichtbar waren die Fortschritte aller bereits am zweiten Tag! Wir freuen uns darüber, wie losgelassen die Pferde sich am zweiten Tag an der Longe zeigten und wie gut alle wirklich zum Arbeiten mit den Pferden kamen, indem sie z.B. viele Übergänge und Handwechsel und Lektionen wie das Zirkelverkleinern und -vergrößern einsetzten und den Einsatz der Ausbinder überprüften. Einen schöneren ersten Lehrgang nach der Corona-Pause hätten wir uns nicht wünschen können.