Workshop: Exterieur und Pferdekrankheiten
28.06.2024 Aktuelles
Nach dem Pferdesonntag „Pferdepflege und Erste Hilfe“ im Mai, bei dem insbesondere die Jüngeren angesprochen waren, fand im Juni der erste „Workshop“ statt. Während bei den Pferdesonntagen die Grundlagen vorrangig sind und neben dem Lernen und Wissen-Aneignen besonders das Tun und Spaßhaben mit den Pferden im Vordergrund stehen, geht es bei den „Workshops“ um das tiefere Einsteigen in die Themen, das Durchdringen der Hintergründe und das Verstehen der Zusammenhänge.
Auch hier sind unsere Pferde im Mittelpunkt. Dieses Mal begannen wir direkt am Pferd mit Nikilaja und benannten an ihr die einzelnen Körperteile, um eine gemeinsame Grundlage zu schaffen. Danach betrachteten wir die Möglichkeiten der Einteilung des Exterieurs näher. Wir diskutierten anschließend Linien und besonders erwünschte Ausprägungen des Exterieurs beim Zuchtziel für das Deutsche Sportpferd. Es war spannend, sich die Zeit zu nehmen, um Stück für Stück den Pferdekörper durchzugehen und dabei festzustellen, wie viel es an den verschiedenen Bereichen zu entdecken gibt. Bevor es dann zu anstrengend wurde, durfte jede Teilnehmerin sich ganz selbstständig in der Pferdebeurteilung ausprobieren: jede betrachtete nach den zuvor besprochenen Maßstäben eines unserer Pferde. Anschließend stellten wir uns die Pferde gegenseitig vor. Ganz wichtig war uns dabei von Anfang an: es geht bei der Pferdebeurteilung nicht um Fehlersuche. Wir betrachten das Pferd in seiner Gesamtheit und möchten feststellen, welche Ausprägungen des Exterieurs welchen Einfluss auf das Reiten haben und welche Herausforderungen sich daraus ergeben können.
Es hat uns viel Spaß gemacht, die uns allen bekannten Pferde mit einem neuen Blick zu betrachten. Es gab dabei durchaus den ein oder anderen Aha-Moment, wie das Exterieur sich zum Beispiel auf den Bewegungsablauf auswirkt und was dabei dann je nach Pferd ein unterschiedliches Reitgefühl bewirkt.
Nach all den neuen Erkenntnissen machten wir zusammen bei Kuchen eine Pause, bevor wir uns dann zum Abschluss noch in Kürze zwei Pferdekrankheiten annahmen. Wir stellten uns zwei Szenarien vor: Cormet, der Barhufer ist, hätte sich einen Nagel in die Hufsohle getreten mit der unangenehmen Folge Hufgeschwür. Fachmännisch säuberten und desinfizierten wir gedanklich die imaginäre Wunde. Abschließend demonstrierte Laura das Anlegen eines Hufverbands zur Dämpfung und Entlastung des Hufes sowie zum Schutz vor Eindringen von Schmutz. Nach ein paar Tagen Boxenruhe würde es Cormet wieder gut gehen. Einen anderen Fall stellten wir uns bei Roddel vor: eine infizierte Wunde – Einschuss am Hinterbein. Wir legten ihm nach gedanklichem Säubern der Wunde und Kühlen einen Angussverband an. Cormet und Roddel machten das mit großer Ruhe mit und fühlten sich offensichtlich gut aufgehoben.
Der erste Workshop war damit vorbei. Es war ein intensiver und schöner gemeinsamer Sonntagnachmittag. Wir haben uns sehr über die rege Teilnahme bei diesem neuen Format gefreut!