Reitanlage Roseck &
PSV Roseck Unterjesingen e.V.

Pferdesonntag auf dem Haupt- und Landgestüt Marbach am 18. Juni 2023

Marb17_Hau

  01.07.2023      Aktuelles

Unser letzter Pferdesonntag war ein Pferdesonntag ganz besonderer Art: wir trafen uns zwar auf Roseck, doch machten uns dann gleich mit vier Autos auf den Weg ins Haupt- und Landgestüt Marbach. Dort erwartete uns Julia für eine exklusive Führung durchs Gestüt mit ihren Einblicken als Auszubildende kurz vorm Abschluss. Wir versammelten uns im Gestütshof am 1844 errichteten Stutenbrunnen, wo sie uns ein paar allgemeine Infos über das Haupt- und Landgestüt Marbach erzählte, zum Beispiel dass das Gestüt auf eine mehr als 500 Jahre alte Geschichte zurückblicken kann und derzeit rund 550 Pferde auf den Gestütshöfen und den Vorhöfen untergebracht sind. Wir hörten, dass dort Pferde aller Altersklassen vom Fohlen bis zum alten Pferd wohnen; wir erfuhren, dass auf einem „Gestüt“ im Gegensatz zur Reitanlage Roseck nicht nur Stuten und Wallache, sondern auch Hengste gehalten werden. Auf dem Gestüt Marbach werden Deckhengste verschiedener Rassen zur Zucht gehalten.

Dann ging es los in die Stallungen des Gestütshofs Marbach: dort zeigte uns Julia zuerst die jungen Stuten, die gerade auf ihre Stutenleistungsprüfung vorbereitet werden. Weiter im Stall zeigte sie uns einige der aktuellen Warmblut-Deckhengste. Einem älteren, sehr erfahrenen Hengst legte sie ein Halfter mit Führkette an und erklärte uns einige sehr wichtige Regeln im Umgang mit Hengsten. Wir diskutierten auch die Boxenhaltung und welche Vor- und Nachteile diese Haltungsform bereithält. Dabei erklärte sie uns auch, dass die alten Stallungen leider nicht umgebaut werden dürfen, weil sie Denkmal geschützt sind.

Weiter ging es dann zu den oberhalb liegenden Stutenstallungen, wo die Warmblut- und Araberstuten mit ihren Fohlen stehen. Wir sahen den großen (leeren) Laufstall, weil die Stuten und Fohlen auf der Koppel waren, und Julia erklärte uns, wie dort die Fütterung funktioniert und wann die Stuten mit ihren neugeborenen Fohlen in die Herde dürfen. Wir durften sogar zwei Warmblutstuten mit ihren gerade erst ein paar Tage alten Fohlen im Stall anschauen. Dort zeigte uns Julia auch das Futter, das die Fohlen mit drei Monaten zusätzlich bekommen und erklärte uns, wie die trächtigen Stuten vor der Geburt ihrer Fohlen überwacht werden.

Auf einer Koppel waren zwei Warmblutstuten mit ihren auch noch sehr jungen Fohlen, die wir sogar streicheln durften. Daneben stand die Araberstutenherde mit ihren Fohlen. Dort war es sehr spannend zu sehen, wie unterschiedlich schnell die Fohlen zu Schimmeln werden. Manche der Fohlen waren schon richtig hell, anderen sah man noch überhaupt nicht an, dass sie einmal Schimmel werden. Zudem erfuhren wir hier von Julia, dass inzwischen schon häufig mit Embryotransfer gearbeitet wird, dass also manche Stuten gar nicht die genetischen Mütter der Fohlen sind.

Danach ging es weiter in die nächsten Ställe: Dort sahen wir zum einen Vollbluthengste – Araber und ein Englisches Vollblut – sowie im Fahrstall Altwürttemberger, Schwarzwälder Kaltblut und schwere Warmblüter. Und dann zeigte uns Julia sogar die Ausrüstung fürs Fahren! Wir durften die schweren Geschirre halten und dann zeigte sie uns an einem 24-jährigen, ganz erfahrenen Fahrpferd wie die Ausrüstung angelegt wird. Danach durften wir dann noch auf die Kutschen sitzen und Julia erklärte uns, worauf es beim Fahren ankommt.

Das waren bereits viele spannende neue Eindrücke und ganz viele tolle Pferde! Manche hätten am liebsten erstmal eine Pause gemacht. Doch das Vespern verlegten wir in die Autos. Denn nun ging es über eine kurze Autofahrt weiter auf den Vorhof Hau, auf dem Julia uns eine der Aufzuchtstationen zeigen wollte. Dort sind in Laufställen und auf den umliegenden, sehr weitläufigen Koppeln die einjährigen und zweijährigen Hengste in Gruppen untergebracht. Julia zeigte uns die Laufställe und erklärte uns, was zu den täglichen Aufgaben auf dem Vorhof gehört. Sie erzählte uns, wie die Gruppen zusammengesetzt werden und wie viele Junghengste in einer Herde zusammenstehen. Auch der Stationsleiter kam vorbei und erzählte uns ein wenig von der Geschichte des Vorhofs Hau. Zum Abschluss gingen wir noch zu einer Herde und beobachteten sie ein wenig.

Und dann mussten wir leider schon wieder aufbrechen, damit die Eltern nicht allzu lange auf uns warten müssen. Denn wir haben so unheimlich viel gesehen und von Julia erfahren, dass die Zeit nur so verflogen ist. Wir sind uns einig: das war ein sehr schöner Ausflug! Wir bedanken uns sehr herzlich bei Julia für ihre Zeit und ihre eindrucksvolle Führung mit so vielen besonderen Einblicken. Sehr rührend waren die vielen Fohlen, besonders das gerade erst fünf Tage alte Fohlen. Außerdem war für uns sehr spannend, wie die Haltung und der Umgang mit den Deckhengsten auf dem Gestüt funktioniert. Besonders die Jüngeren fanden es sehr spannend, wie Zucht überhaupt funktioniert und dass Besitzer ihre Stuten nach Marbach bringen können, dort von einem ausgewählten Hengst gedeckt werden und dann bei ihnen zuhause ein Fohlen zur Welt bringen. Ein Highlight war der Fahrstall, denn das Fahren ist für uns größtenteils ganz unbekanntes Terrain!